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Die Wiege der Angst

Ein kleiner Sturz
der alles veränderte

Die folgenden Zeilen beschreiben in einer gekürzter Fassung die wichtigsten Szenarien, welche ich gemeinsam mit meiner Klientin während ihrer Hypnosetherapie durchleben durfte.
 

  • Personen:
    Therapeut (T) - Daniel
    Klientin (K) - Anna (Name geändert)
    Ehemann (E) - Martin (Name geändert)
     

  • Thema:
    Phobie - Plötzliche Höhenangst.
     

  • Setting:
    Mein Praxisraum. Mir gegenüber sitzt die Klientin, begleitet von ihrem Ehemann, der mich mit verschränkten Armen skeptisch beäugt.

 

 

Sektion 1: Ankunft und das Rätsel der plötzlichen Angst

 

  • Erklärung der Technik:
    Das Vorgespräch dient dem Aufbau von Vertrauen (Rapport) und dem Verstehen des Problems. Es schafft eine sichere, wertschätzende Atmosphäre, in der der Klient sich öffnen kann. Die Anwesenheit des skeptischen Ehemanns wird als Teil des sozialen Systems wahrgenommen und berücksichtigt, um Widerstände zu minimieren und die therapeutische Beziehung zu stärken.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Rapport ist eine fundamentale Voraussetzung für therapeutische Veränderung, da er das Bindungssystem aktiviert und Angst reduziert. Ein empathischer, akzeptierender Rahmen fördert die Selbstöffnung und ermöglicht den Zugang zu inneren Ressourcen, was die Wirksamkeit der Therapie massgeblich erhöht. Zudem wirkt die Einbeziehung des sozialen Umfelds stabilisierend und unterstützt die Nachhaltigkeit der Veränderung.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Taoismus symbolisiert das Schaffen eines harmonischen Raumes das Prinzip des Wu Wei – das mühelose Handeln im Einklang mit dem natürlichen Fluss. Vertrauen und Offenheit entsprechen dem Loslassen von Widerstand, wodurch Qi (Lebensenergie) frei fliessen kann. Im Yoga und der Kampfkunst ist die bewusste Präsenz im Moment und die achtsame Beziehung zum Gegenüber essenziell, um innere Balance und Heilung zu ermöglichen.


 

T: Hallo Anna, schön, dass du da bist. Ich sehe, du hast deinen Mann mitgebracht.
K: Ja, das ist Martin. Er ist mitgekommen, weil... ich weiss nicht, ob ich nach unserer Sitzung noch Auto fahren kann, die Angst sitzt tief!
T: Das war eine gute Entscheidung. Schön, dass er die Zeit gefunden hat, dich heute zu begleiten.

K: Ja, das ist sehr lieb von ihm. Doch wie du unschwer erkennen kannst, ist er bezüglich dieser ganzen Sache hier... er ist... naja... er fragt sich, ob das hier wirklich helfen kann. Ich bin ehrlich gesagt auch unsicher, aber ich weiss nicht mehr weiter.
T: Das ist völlig in Ordnung. Erzähl mir doch mal, was dich hierherführt. Du sagtest am Telefon etwas von plötzlicher Höhenangst?
K: (Seufzt) Also, es ist total verrückt. Letzten Sommer, wir waren auf einer Bergwanderung, die wir schon oft gemacht haben. Ein wunderschöner Tag. Wir traversierten ein Geröllfeld, so ein schmaler Pfad. Nichts Dramatisches. Und dann... ist mir einfach ein Fuss entglitten. Ich bin gestürzt. Nur auf den Hintern, wirklich kein schlimmer Sturz. Aber in dem Moment... ich habe mich so erschrocken... und da kam so ein Laut aus mir: "Hhhüüühhhh!". Und dann... schlagartig... Panik. Reine Panik.
T: Erzähl weiter. Was ist dann passiert?
K: Das ist es ja, was ich nicht verstehe. Ich bekam plötzlich eine massive Panikattacke. Herzrasen, Atemnot, das volle Programm. Es war so heftig, dass Martin fast die Bergrettung gerufen hätte. Ich habe mich dann langsam beruhigt, aber der Abstieg war die Hölle. Seitdem... seitdem war keine Wanderung mehr möglich. Schon der Gedanke an schmale Wege oder Höhe löst Panik aus. Die neue Saison beginnt bald, und ich möchte meine Leidenschaft nicht aufgeben. Aber warum diese extreme Reaktion auf so einen harmlosen Ausrutscher? Ich verstehe es einfach nicht!
T: Das klingt wirklich belastend. Dass du nach einer Erklärung suchst und deine Freude am Wandern zurückgewinnen möchtest, ist absolut nachvollziehbar. Und die Frage nach dem "Warum" ist genau das, wo wir ansetzen können.

Sektion 2: Erklärung der Hypnose und Phobien
 

  • Erklärung der Technik:
    Die Psychoedukation informiert über die Natur von Phobien und Hypnose, um Ängste abzubauen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Sie erklärt, wie das Unterbewusstsein Schutzmechanismen aktiviert und wie unverarbeitete Traumata durch aktuelle Ereignisse reaktiviert werden können. Dies fördert die Akzeptanz und Bereitschaft zur therapeutischen Arbeit.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Phobien entstehen häufig durch klassische Konditionierung und werden im limbischen System, insbesondere der Amygdala, verankert. Hypnose ermöglicht den Zugang zu unbewussten Mustern und unterstützt die Desensibilisierung und Neubewertung traumatischer Erfahrungen. Die Psychoedukation stärkt das Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit, was Ängste reduziert und die Motivation erhöht.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Hinduismus und Yoga werden unbewusste Prägungen als Samskaras bezeichnet, die das gegenwärtige Erleben beeinflussen. Hypnose ähnelt einer meditativen Versenkung, die es erlaubt, diese Samskaras bewusst zu machen und zu transformieren, um das wahre Selbst (Atman) zu erkennen. Die Erkenntnis, dass Angst ein vorübergehendes Phänomen ist, unterstützt das Loslassen von Anhaftungen und fördert innere Freiheit.



T: Bevor wir beginnen, möchte ich dir ein wenig über Hypnose erzählen, um mögliche Bedenken auszuräumen – vielleicht auch die deines Mannes indirekt. Viele denken, man verliert die Kontrolle, aber das stimmt nicht. Hypnose ist ein Zustand tiefer Entspannung und gleichzeitig hoher Konzentration, wie wenn du völlig in ein Buch vertieft bist. Dein Unterbewusstsein wird dabei zugänglicher. (Es folgen etliche weitere Erklärungen)
K: (Erleichtert) Okay, das klingt weniger unheimlich.
T: Genau. Und Phobien, wie deine plötzliche Höhenangst, sind oft wie fehlgeleitete Schutzprogramme des Unterbewusstseins. Es denkt, es müsse dich vor einer Gefahr schützen. Manchmal entsteht so etwas blitzschnell, wenn ein aktuelles Ereignis – wie dein Sturz – unbewusst an einen viel älteren, vielleicht vergessenen Schockmoment andockt.
K: (Stirnrunzelnd) Einen älteren Schockmoment? Ich kann mich an nichts erinnern, was mit Höhe zu tun hätte.
T: Das ist das Knifflige. In einem Schockzustand übernimmt unser emotionales Gehirn, das limbische System. Das rationale Denken ist kurz ausgeschaltet – es geht ums Überleben, nicht ums Verstehen. Deine Panikattacke nach dem harmlosen Sturz könnte eine sogenannte "Ab-Reaktion" sein. Das heisst, dein Unterbewusstsein reagiert auf etwas Altes, das damals nicht verarbeitet werden konnte. Die Energie von damals war quasi eingefroren und dein Sturz war der Impuls, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das Unterbewusstsein vergisst nicht, auch wenn wir es bewusst oder unbewusst verdrängt haben. Macht das Sinn für dich?
K: Ja... irgendwie schon. Es würde erklären, warum die Reaktion so unverhältnismässig war. Ich bin bereit, es zu versuchen.
T: Wunderbar. Vertrauen ist die beste Basis. Dann lass uns beginnen. Deinen Mann schicken wir jetzt raus, damit du dich voll und ganz auf dich und deine Heilung fokussieren kannst. Passt das so für dich?
K: Ja. Es ist mir lieber, wenn er draussen wartet.
T: Also Martin, vertraust auch du mir? (Leicht neckisch) Darf ich deine geliebte Frau für eine Weile für mich alleine haben?
E: (Schaut mir tief in die Augen) Gut, ich vertraue dir.
T: Ich danke dir dafür.

 

 

Sektion 3: Einleitung der Hypnose und der sichere Ort

  • Erklärung der Technik:
    Die hypnotische Induktion führt den Klienten in einen Zustand tiefer Entspannung und fokussierter Aufmerksamkeit. Die Visualisierung eines sicheren Ortes dient als Ressource, um emotionale Stabilität zu gewährleisten und die Bereitschaft zur inneren Erforschung zu erhöhen. Dieser sichere Ort kann jederzeit als Rückzugsraum genutzt werden.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Tiefe Entspannung aktiviert den Parasympathikus, reduziert Stresshormone und erhöht die Suggestibilität. Die Technik des sicheren Ortes ist eine kognitive Selbstberuhigungsmethode, die emotionale Sicherheit schafft und die Verarbeitung traumatischer Inhalte erleichtert. Sie stärkt die Selbstregulation und fördert die Resilienz.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Taoismus steht der sichere Ort für das Finden des inneren Wu Wei – des Zustands des mühelosen Seins und der Harmonie mit dem Tao. In der Meditation wird ein innerer Raum der Stille kultiviert, der als Quelle von Frieden und Klarheit dient. Die bewusste Rückkehr zu diesem Ort symbolisiert das Zurückkehren zum Ursprung des Seins und die Verbindung mit dem universellen Bewusstsein.

 


T: Mach es dir bequem, Anna. Ich werde dich jetzt sanft in einen entspannten Zustand führen. Konzentriere dich einfach auf meine Stimme und deine eigene Wahrnehmung. Schliesse deine Augen, wenn du magst.
K: Ok. (Schliesst die Augen)
T: (Die hier gewählte Hypnoseinduktion, inkl. Vertiefung dauert in der Regel etwa 5 – 10 Min. Ich gebe sie in gekürzter Fassung wieder) Ok Anna... nimm einen tiefen Atemzug... und beim nächsten Ausatmen lass alle Anspannung los... Spüre, wie deine Füsse den Boden berühren... wie der weiche Sessel dich trägt... Wandere mit deiner Aufmerksamkeit durch deinen Körper... von den Zehenspitzen bis zum Scheitel... und lass mit jedem Atemzug mehr und mehr los... (Pause)
K: (Sichtliche Entspannung, REM - Rapid Eye Movement setzt ein)
T: ...Sehr gut. Die Entspannung vertieft sich... Und jetzt stell dir vor, du bist an einem wunderschönen Ort, einem Ort, an dem du dich vollkommen sicher und geborgen fühlst. Dein ganz persönlicher, innerer, sicherer Ort. Vielleicht ein Garten, ein Strand, eine Waldlichtung... Nimm dir Zeit, diesen Ort zu gestalten... sieh die Farben, höre die Geräusche, rieche die Düfte... Fühle die Geborgenheit, die dieser Ort ausstrahlt... Das ist dein Zufluchtsort, zu dem du jederzeit zurückkehren kannst.
K: (Atmet tief und entspannt) Ja... ich sehe einen wunderschönen, sonnigen Garten... mit vielen Blumen... es ist warm und friedlich hier.
T: Perfekt. Geniesse diesen Frieden für einen Moment. Von diesem sicheren Ort aus werden wir nun die Reise antreten, um die Ursache deiner Angst zu finden. Ich bin die ganze Zeit über bei dir... du bist jederzeit sicher.

Sektion 4: Spurensuche in der Vergangenheit
 

  • Erklärung der Technik:
    Die Regression nutzt die aktuelle emotionale Signatur als Kompass, um frühere Erlebnisse mit ähnlicher emotionaler Ladung zu finden. Dabei wird sorgfältig zwischen Folgeereignissen und der eigentlichen Ursache unterschieden, um die Wurzel des Problems zu identifizieren und gezielt zu bearbeiten.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Regression ermöglicht den Zugang zu impliziten, oft nicht bewusst zugänglichen Gedächtnisinhalten, die das Verhalten steuern. Das Prinzip des "Overflowing Barrel" beschreibt, wie spätere Ereignisse alte Traumata verstärken, was in der Traumatherapie berücksichtigt wird. Die genaue Differenzierung zwischen Ursache und Folge ist entscheidend für eine nachhaltige Heilung.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Yoga und Hinduismus wird die Zeit als zyklisch verstanden, und alte Prägungen (Samskaras) beeinflussen das gegenwärtige Leben. Die Rückkehr zu den Ursprüngen entspricht dem Loslassen von Karma und der Reinigung des Geistes, um Freiheit zu erlangen. Die bewusste Erinnerung an frühere Erfahrungen ist ein Akt der Selbsterkenntnis und spirituellen Transformation.

 


T: Anna, erinnere dich jetzt an das Gefühl während des Sturzes in den Bergen. Nicht die ganze Geschichte, nur das Gefühl – dieser Schreck, die Panik, das Gefühl des Fallens, vielleicht auch dieses "Hhhüüühhhh!"... Lass dieses Gefühl zu... voll und ganz
K: (Verspannter Gesichtsausdruck, schwerer Atem).
T: Und jetzt bitte dein Unterbewusstsein, dich zu dem allerersten Mal zurückzubringen, als du genau dieses Gefühl, diese Mischung aus Schreck, Panik und Fallen, erlebt hast. Lass einfach die Bilder oder Eindrücke auftauchen... vertraue deinem Unterbewusstsein... es wird dir helfen... lass es für dich arbeiten. Was kommt? (Längere Pause)
K: (Stirnrunzeln) Ich sehe... einen Schulhof. Ich bin jünger... vielleicht neun Jahre alt? Ich stehe auf einer niedrigen Mauer... balanciere...
T: Ja, bleib dabei. Was passiert?
K: Ein Ball... ein Ball knallt gegen die Mauer, direkt neben mir! Ich erschrecke furchtbar... verliere fast das Gleichgewicht... kann mich gerade noch festhalten. Puh... ja, das war ein ähnlicher Schreck... dieses plötzliche Gefühl von Instabilität.
T: Gut beobachtet. Doch prüfe jetzt bitte ganz genau... fühle tief in dich hinein... in die Anna... neun Jahre alt. War dies das aller-aller-erste Mal, dass du dieses spezifische Gefühl von plötzlichem Schreck und Panik im Zusammenhang mit Kontrollverlust oder Fallen erlebt hast? Oder gab es davor noch etwas?
K: (Nach einer Pause, konzentriert) Nein... da war noch etwas davor. Das hier fühlt sich nicht wie das erste Mal an.

T: Sehr gut! Das ist ein wichtiger Hinweis. Denn weisst du... es ist oft so... wir landen nicht immer sofort bei der Wurzel des Problems. Manchmal zeigt uns das Unterbewusstsein erst eine spätere Situation mit einer ähnlichen emotionalen Ladung. Eine Art Verstärkung des ursprünglichen Musters. Doch das macht überhaupt nichts. Denn weisst du Anna... wir werden die Wurzel schon finden. Und das fantastische dabei ist... wenn wir deine Angst dann gemeinsam auflösen... dann wird die gesamte Zeitlinie... alle anderen Vorfälle, die sich mit der Ursache deiner Angst verknüpft haben, mit aufgelöst.
K: (Stirnrunzelnd) Wirklich?
T: Ja, Anna... ich habe es bereits viele, viele Male miterlebt. Es wird auch bei dir so sein! Vertraue mir und lass uns weiter suchen...

Sektion 5: Der Ursprung des Schocks – Das Baby in der Wiege
 

  • Erklärung der Technik:
    Die multisensorische Exploration in Hypnose aktiviert alle Sinne, um das ursprüngliche Trauma lebendig und greifbar zu machen. Die Identifikation als Baby zeigt ein sehr frühes, unbewusstes Ereignis, das die Grundlage für spätere Ängste bildet. Positive Aspekte der Erinnerung werden vor dem kritischen Moment wahrgenommen, um die emotionale Belastung zu mildern.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Frühkindliche Traumata prägen das Bindungssystem und die neuronalen Netzwerke für Sicherheit und Angst. Die multisensorische Erinnerung aktiviert das implizite Gedächtnis, das oft nicht verbal zugänglich ist, und ermöglicht so eine tiefere Verarbeitung. Die Verformungsarbeit hilft, Ressourcen zu aktivieren und die emotionale Belastung zu reduzieren.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Taoismus und Yoga symbolisiert das Baby den ursprünglichen Zustand der Unschuld und Reinheit (Shunyata, Leere). Die Rückkehr zu diesem Zustand ist ein Schritt zur Wiederverbindung mit dem wahren Selbst, frei von konditionierten Ängsten. Die bewusste Wahrnehmung der frühen Erfahrungen unterstützt die Heilung auf der Ebene von Körper, Geist und Seele.

 


T: Okay, Anna. Bleib bei diesem Gefühl, das nicht das erste war. Und bitte dein Unterbewusstsein nun, dich zum wirklichen Ursprung zu führen. Zum allerersten Mal, als dieses Gefühl aufkam. (Vertiefung, erinnern an die Emotionen vom Sturz) Lass dich von diesen Emotionen leiten, genau wie vorher... lass dich von ihnen tragen... tiefer und tiefer... weiter zurück in der Zeit... Was nimmst du wahr?

K: (Lange Stille, starkes REM – Rapid Eye Movement)
T: Alles gut... lass dir Zeit. Die Bilder kommen... die Wahrnehmungen kommen...
K: (Verwirrt) Es ist... dunkel. Ich sehe nichts. Nur Dunkelheit.
T: (Oft ein Zustand, der sich einstellt, bevor es wirklich los geht) Das ist okay. Nutze deine anderen Sinne. Bist du drinnen oder draussen? Spürst du etwas mit deinen Händen? Hörst du Geräusche? Stimmen?
K: Ich glaube... drinnen. Es fühlt sich... weich an? Und still... Moment... es wird heller... ein Raum... ein Kinderzimmer?
T: Sehr gut... weiter so. Schau dich um... was nimmst du wahr?
K: Es ist dämmrig... Vorhänge... Da ist eine Wiege... Oh mein Gott! Das bin ja ich! Ich bin ein Baby! (Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht) Ich liege ganz friedlich in der Wiege... wie süss!
T: Eine wundervolle Erinnerung. Verweile kurz in diesem Gefühl der Geborgenheit. Aber dein Unterbewusstsein hat dich hier hergeführt, weil etwas Wichtiges passiert ist. Vertraue deinem Gefühl und spule die Zeit ein wenig vor... vielleicht Minuten, vielleicht Stunden... etwas Bedeutsames wird geschehen. Was passiert jetzt?
K: (Kurze Pause) Meine Mutter kommt ins Zimmer... sie lächelt... sie beugt sich über die Wiege... nimmt mich ganz sanft hoch... und dann... (Ihr Gesichtsausdruck verändert sich dramatisch, Schrecken zeichnet sich ab) Oh nein! (Ein Aufschrei, wieder dieses...) "Hhhüüühhhh!"
T: Was geschieht, Anna? Schnell, erzähle mir!
K: (Aufgeregt) Sie hat mich fallen lassen! Die Mutter hat mich fallen lassen. Sie schrie "Hhhüüühhhh!" Ich schreie auch! Alles dreht sich, mir wird übel! Mutter ist total panisch! Sie ruft um Hilfe, aber... aber da ist niemand! Sie ist allein im Haus!
T: Bleib beim Baby, bei dir selbst... ganz in diesem Moment. Was fühlt das Baby?

Sektion 6: Verstehen und Auflösen des Baby-Traumas
 

  • Erklärung der Technik:
    Therapeutische Methoden wie Dissoziation, Energieentladung und Vergebungsarbeit werden eingesetzt, um die im Körper und Unterbewusstsein gespeicherte Schockenergie zu lösen. Der imaginäre Dialog mit der Mutter fördert die emotionale Integration und Heilung, indem unterdrückte Gefühle ausgedrückt und anerkannt werden.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Trauma wird als im Körper gespeicherte Energie verstanden (Somatic Experiencing). Dissoziation schafft Distanz, um Überwältigung zu vermeiden, während Energieentladung die Freisetzung blockierter Emotionen ermöglicht. Vergebungsarbeit unterstützt die kognitive Neubewertung und emotionale Entlastung, was die Bindung und Selbstakzeptanz stärkt.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Hinduismus und Yoga ist Vergebung ein Akt der Befreiung von Anhaftungen (Avidya) und Illusionen (Maya). Die Energieentladung entspricht dem Lösen von Blockaden im Prana-Fluss, wodurch die Lebensenergie wieder frei fliessen kann. Kampfkunst lehrt, dass das Loslassen von Widerstand und das Annehmen des Moments Heilung und innere Stärke fördern.

 


T: Was fühlt das Baby? Es kann die Situation nicht rational verstehen, nicht denken "Mama war ungeschickt". Aber es fühlt. Was fühlt es?
K: Schock! Plötzlicher Verlust von allem Halt... der Aufprall... und dann... Mamas Panik! Ihre Angst ist wie eine Welle... sie ist riesig... und sie macht mir Angst! Ich fühle mich total ausgeliefert... verraten irgendwie... die Welt ist plötzlich unsicher und furchtbar!
T: Exakt. Das Baby spürt den physischen Schreck... aber viel prägender ist oft die emotionale Übertragung – die Panik deiner Mutter, welche du als Baby als existenzielle Bedrohung erlebtest... weil die Quelle deiner Sicherheit selbst in Panik war. Dieser tiefe Schock, dieses Gefühl fundamentaler Unsicherheit brennt sich ein, lange bevor Worte da sind. Kannst du spüren, wie dieses Gefühl dein Leben beeinflusst hat? Vielleicht auch deine spätere Beziehung zu deiner Mutter? Zu Beziehungen allgemein? Dieses unterschwellige Gefühl, sich nie ganz sicher zu fühlen, nie ganz vertrauen zu können?
K: (Nickt langsam, Tränen in den Augen) Ja... das passt erschreckend gut. Wir streiten oft... meine Mutter und ich, es gibt immer so eine unterschwellige Spannung... ein Mangel an Vertrauen vielleicht. Dieses Gefühl... ja, es ist immer noch da.
T: Okay, Anna. Jetzt, wo wir die Wurzel gefunden haben, können wir die dort gebundene Energie auflösen. Stell dir vor, wie diese alte Schockenergie, diese Angst, die im Körper des Babys feststeckte, nun abfliessen darf. Atme ein... ganz tief und umarme damit den ganzen Schrecken, der sich hier abgespielt hat. Gut so... und jetzt atme aus... lass all das los, lass es gehen... (Zittern, Vibrieren, Weinen)... Lass es einfach geschehen... Gib dieser Energie Raum, sich zu lösen... (Lange Pause, während Anna tief atmet und sichtlich etwas loslässt) Sehr gut, ... wie geht es dir jetzt?
K: Besser. Als wäre mir eine schwere Last genommen worden.
T: Perfekt, das hast du super gemacht. Ist das nicht fantastisch, Anna? Ein paar Minuten intensive Auseinandersetzung... und die Monster unserer Vergangenheit... die Last von Monaten, Jahren, sogar Jahrzehnten löst sich auf ins Nichts!
K: Also ich fühle mich schon noch etwas aufgewühlt.
T: Das passt so, Anna. (Muss schmunzeln) Lass uns diese Energie nutzen, um das Thema mit deiner Mutter anzugehen. Stell dir vor, auf einem Stuhl gegenüber sitzt deine Mutter von damals, die dich erschrocken fallen liess und selbst panisch war. Was möchte das kleine Baby in dir, oder der Teil von dir, der sich damals so unsicher fühlte, dieser Mutter heute sagen? Sprich es aus, nicht als Anklage, sondern aus deinem Gefühl heraus. Sprich es laut aus, Anna!
K: (Zögerlich, dann fester) Es... es hat sich so unsicher angefühlt. Plötzlich war der Boden weg. Und deine Panik danach... die war noch schlimmer. Ich wusste nicht mehr, wo ich sicher bin. Und dieses Gefühl... das hat mich irgendwie nie ganz losgelassen. Dieses Gefühl, dass es mit dir... nicht ganz sicher ist. Nicht stabil. Deshalb ist es heute oft so schwer zwischen uns. Dieses alte Gefühl ist immer noch da.
T: Gut! Genau so, lass alles raus. (Es folgt ein weiterer Dialog, noch mehr Tränen... dann endlich... Stille) Wie geht es dir Anna?
K: Besser! ...Das hat gut getan.
T: Wunderbar, du machst das hervorragend! Doch nun bitte ich dich auch, die Seite deiner Mutter zu sehen – ihre eigene Panik, ihre Hilflosigkeit, sicher auch ihre Erleichterung, dass dir nichts passiert ist. Es geht nicht darum, sie zu verurteilen, sondern darum, deine Erfahrung zu würdigen... dich von der Last dieses alten Schocks und Misstrauens zu befreien. Es ist eine Art Vergebung für dich selbst... kannst du das annehmen?
K: (Atmet tief durch) Ja... ich glaube, das kann ich. Es war ein Unfall. Sie war überfordert. (Pause) Ja... ich kann das Gefühl von damals loslassen.
T: Wunderbar!

 

Sektion 7: Versöhnung und Integration
 

  • Erklärung der Technik:
    Integrationstechniken lösen verbleibende negative Glaubenssätze auf und stärken positive Selbstbilder. Die progressive Visualisierung (Future Pacing) verankert neue, gesunde Verhaltensmuster und emotionale Zustände im Unterbewusstsein, um nachhaltige Veränderung zu gewährleisten.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Negative Glaubenssätze sind kognitive Verzerrungen, die Verhalten und Emotionen steuern. Ihre Umwandlung in positive Überzeugungen ist zentral für kognitive Verhaltenstherapie. Future Pacing nutzt die Vorstellungskraft zur Verstärkung neuer neuronaler Verbindungen (Neuroplastizität) und fördert die Generalisierung der Veränderung in den Alltag.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Yoga und Taoismus entspricht die Integration dem Einklang von Yin und Yang, der Harmonisierung von Geist und Körper. Die Visualisierung ist eine Form der Meditation, die das Bewusstsein auf das gewünschte Ziel ausrichtet und so die Manifestation unterstützt. Sie fördert die Verbindung von Intention und Handlung im Einklang mit dem universellen Fluss.

 


T: Ich frage dich Anna. Gibt es hier noch irgendetwas, dass wir tun müssen? Gibt es noch irgendwelche unstimmigen Gefühle? Oder bist du der Meinung, wir haben alles erledigt, was für die Heilung dieser Situation vonnöten war?
K: (Entschlossen) Nein. Es ist alles gemacht... es fühlt sich richtig an.
T: Das freut mich. Dann lass uns das Kinderzimmer verlassen. Reisen wir noch einmal zusammen zurück zur Schule. Wie geht es der neunjährigen Anna jetzt?
K: (Ganz entspannt) Sie lächelt... sie singt... sie hüpft herum als wäre nie etwas vorgefallen.
T: Siehst du... wie ich dir gesagt habe, die ganze Zeitlinie wandelt sich, wenn wir die Ursache finden und auflösen. Wenn du bereit bist, Anna... dann gehen wir jetzt zurück in deinen wundervollen Garten. Einverstanden?
K: Gerne... es gefällt mir dort.
T: Es ist dein persönlicher Ort, niemand ausser dir kennt den Weg dorthin... und zutritt haben nur die, die du persönlich einlädst mit dir hier zu sein. Danke für dieses Privileg.
K: (Lächelnd) Gerne geschehen!
T: Nun, da wir wieder hier sind... atme noch einmal tief durch. Spüre die Ruhe und Sicherheit hier und sage mir, hat sich irgendetwas verändert, in der Zeit wo wir weg waren?
K: Ja, (voller Staunen) Da sind viel mehr Blumen als zuvor. Herrlich... wie das duftet!
T: (Schmunzelnd) Ich freue mich für dich. Doch spüre jetzt noch einmal in dich hinein, nur um ganz sicher zu sein. Sind die Emotionen des Sturzes in den Bergen – die Panik, der Schreck – noch irgendwie spürbar? Egal wie subtil?
K: (Lauscht nach innen, ein Lächeln erscheint) Nein... es ist weg. Es fühlt sich... leicht an. Wirklich leicht.
T: Das ist fantastisch. Um das Ganze abzurunden, lösen wir noch ein paar kleinere negative Glaubenssätze auf, die am Rande aufgetaucht und mir aufgefallen sind. Nichts Dramatisches, nur ein paar Dinge die auch etwas mit Sicherheit und Vertrauen zu tun haben. Stell es dir vor, wie der letzte Feinschliff eines wunderbaren Diamanten. Bist du dabei?
K: Ja gerne!
T: (Ich verzichte hier auf detaillierte Beschreibungen, denn es handelt sich nur noch um Kosmetik. Es ist ein Ansprechen negativer Glaubenssätze und deren Wandlung ins positive Gegenteil, begleitet vom lauten wiederholen positiver Suggestionen zu Sicherheit und Vertrauen)

Sektion 8: Der Beweis - Ein Aufstieg ins Vertrauen
 

  • Erklärung der Technik:
    Die progressive Visualisierung festigt den neuen Zustand von Sicherheit und Vertrauen. Der hypnotische Zustand wird behutsam aufgelöst, gefolgt von einem "Reality Check" (In-Vivo-Testing), um die Wirksamkeit der Therapie unmittelbar zu überprüfen und dem Klienten eine direkte Erfahrung der Veränderung zu ermöglichen.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    In-Vivo-Exposition ist ein bewährtes Verfahren zur Angstbewältigung. Die Kombination mit Hypnose verstärkt die emotionale Sicherheit und fördert die Generalisierung der neuen Lernerfahrungen in den Alltag. Das unmittelbare Erfolgserlebnis stärkt die Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur Bewältigung.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Taoismus symbolisiert der Aufstieg ins Vertrauen das Loslassen von Angst und das Fliessen mit dem Tao. Die Rückkehr aus der Hypnose entspricht dem Erwachen aus der Illusion (Maya) und dem bewussten Leben im Hier und Jetzt. Das bewusste Erleben von Freiheit ist Ausdruck der Einheit von Form und Ursprung.

 


T: Und zum krönenden Abschluss, Anna... stell dir jetzt bitte lebhaft vor, wie du wieder in den Bergen wanderst. Sieh dich, wie du leichtfüssig und voller Freude unterwegs bist. Du gehst über schmale Pfade, kletterst über Felsen, blickst von Gipfeln ins Tal... Fühle die Stärke in dir, das Vertrauen, die Freiheit! Du bist sicher... dein Körper ist stark... du geniesst die Aussicht, die Sonne, die frische Bergluft. Deine Angst ist Vergangenheit! Sag mir, Anna... wie fühlt es sich an?
K: Unglaublich... ich... ich werde wieder wandern!
T: Ja, das wirst du! Die Berge rufen dich zu neuen Abenteuern! Spüre diese Kraft, dieses positive Bild deiner Zukunft.
K: (Strahlt) Ja! Ich sehe es! Es fühlt sich grossartig an!
T: Sehr gut. Dann werde ich dich jetzt langsam aus der Hypnose zurückführen... ich zähle von 1 bis 5... bei 5 bist du wieder völlig wach, klar und erfrischt... 1... 2... du spürst deinen Körper... 3... den weichen Sessel, der dich trägt... 4... die Energie kehrt zurück... und 5... Augen auf, willkommen zurück im Hier und Jetzt! Wie fühlst du dich?
K: (Öffnet die Augen) Wow... etwas durch den Wind... aber auch frisch... befreit... zuversichtlich!
T: Das freut mich riesig. Aber ich will wirklich zu 100 % sicher sein, bevor ich dich gehen lasse. Ist die Höhenangst noch da? Spüre noch mal tief in dich.
K: (Schliesst kurz die Augen, atmet durch) Nein. Ich kann nichts mehr davon spüren. Es ist wirklich weg.
T: Gut. Wenn du dir so sicher bist... wollen wir es testen?
K: (Verwirrt) Testen? Wie meinst du das?
T: (Lächelnd) Wir sind hier im zweiten Stock. Siehst du das grosse Fenster da, mit dem niederen Fenstersims? Dass mit dem kleinen Vordach darunter?
K: Ja...?
T: Willst du dich auf den Sims Stellen und herunterschauen? Vertrau mir, das wird super. Wenn du willst, steige ich mit dir hoch und halte dich. Uns wird nichts passieren, es ist nur ein Meter vom Sims bis zum Vordach und es ist stark genug uns zu tragen. Aber stelle dir vor, Anna... die Aussicht... fast ein bisschen wie in den Bergen!
K: (Zögert einen Moment, dann entschlossen) Okay. Wenn du mitkommst, dann wage ich es.
T: Super, ich komme mit! (Öffne das Fenster) Dann steig mal hoch. Ganz ruhig, lass dir Zeit.
K: (Steigt zögerlich hoch, Beine zittern leicht) Okay...
T: (Stell mich daneben, halte sie leicht am Arm) Siehst du? Alles gut. Du bist sicher. Atme tief durch.
K: (Atmet tief durch, das Zittern lässt nach, ein Lächeln bricht durch) Wow...
T: Möchtest du meine Hand loslassen?
K: (Neugierig) Ja. Ich versuche es.
T: (Lässt los) Gut... vertraue in dich. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich weiss, du packst das.
K: (Steht frei, atmet tief durch)
T: Und... wie gefällt es dir hier oben?
K: (Jubelnd) Es ist fantastisch! Ich bin frei!
T: (Grinst) Das freut mich unglaublich! Möchtest du dich noch freier fühlen?
K: (Erwartungsvoll) Ja!?
T: Dann breite jetzt deine Arme aus. Wie bei Titanic!
K: (Breitet ohne Zögern die Arme aus, lehnt sich leicht vor) Juhuuuuu! (Jubelt laut)

Sektion 9: Das sichtbare Wunder - oder wenn Skeptiker verblassen
 

  • Erklärung der Technik:
    Die Demonstration des Therapieerfolgs vor dem skeptischen Ehemann dient der sozialen Validierung und stärkt das Vertrauen in den Prozess. Sie zeigt, wie innere Veränderungen sich sichtbar im Verhalten manifestieren und unterstützt die nachhaltige Integration im sozialen Umfeld.
     

  • Psychologische Begründung (westlich):
    Soziale Bestätigung ist ein wichtiger Faktor für die Stabilisierung von Veränderungen. Das Erleben von Erfolg in Gegenwart anderer fördert Selbstwirksamkeit, Motivation und die Akzeptanz neuer Verhaltensweisen. Die positive Rückmeldung des sozialen Umfelds unterstützt die Identitätsentwicklung und das Selbstwertgefühl.
     

  • Spirituell-psychologische Begründung (fernöstlich):
    Im Yoga und Taoismus ist das Teilen von Freude und Freiheit ein Ausdruck von Mitgefühl (Karuna) und Verbundenheit (Advaita). Das sichtbare Wunder symbolisiert das Erkennen der eigenen göttlichen Natur und die Kraft der Transformation. Es erinnert daran, dass wahre Freiheit nicht nur individuell, sondern auch gemeinschaftlich erfahrbar ist.

 


T: (Überglücklich) Grossartig! Was denkst du, darf ich deinen Mann reinholen? Lass uns ihn überraschen... das muss er sehen!
K: (Leuchtende Augen und neckisches Grinsen) Ja, bitte mach das!
T: (Gehe zum Wartebereich) Hallo Martin, wir sind fertig. Bitte komm mit... ich möchte dir etwas Fantastisches zeigen. Du musst dir unbedingt anschauen, was deine Frau gerade macht!
E: (Martin folgt mir stumm und verwirrt ins Zimmer)
T: Schau mal da!
E: (Martin sieht Anna auf dem Fenstersims, strahlend, mit ausgebreiteten Armen, kurz sogar auf einem Bein balancierend) Mein Gott Anna... was machst du da!!
K: (Voller Lebensfreude) Ich bin frei!!
T: (Grinsend zu Martin) Alles gut, keine Panik. Nicht, dass ich mit dir auch noch gleich eine Sitzung machen muss.
E: Ich weiss nicht, was ich sagen soll! Ist das meine Frau? ...Ich... ich bin sprachlos!
T: Das ist in Ordnung. (Grinse verschmitzt) Ist doch schön, wenn der innere Kritiker einmal seinen Mund hält und plötzlich keine rationalen Erklärungen und schlaue Antworten mehr bereit hat, mit denen er auftrumpfen kann.
E: (Völlig verdutzt, meine Worte sind sichtlich angekommen. Doch allmählich weicht seine Verwunderung einem herzerfrischenden Lachen)
T: Schau doch nur dieses Wunder? Das ist wahre Freude, echtes Leben. So fühlt sich Freiheit an. Macht dich das nicht Glücklich?
E: Mmmh... pff... (gibt nur unverständliche Geräusche von sich)
T: Und du bist derjenige... der Auserwählte... ihr Ehemann... mit dem sie diese unendliche Freude teilen wird.
K: Martin!! Ich werde wieder wandern können! Wir werden wieder in die Berge fahren!
T: Ich wünsche euch beiden die allerschönsten Wanderungen, die man sich vorstellen kann!

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