Daniel Lüscher
Schöpfung oder Transzendenz?


"Es gibt weder Schöpfung noch Zerstörung, weder Schicksal noch freien Willen, weder Weg noch Leistung. Dies ist die endgültige Wahrheit." Sri Ramana Maharshi
Die tiefere Bedeutung
Sri Ramana Maharshi, ein renommierter spiritueller Lehrer und Weiser des 20. Jahrhunderts, betonte die ultimative Wahrheit, dass es weder Schöpfung noch Zerstörung, weder Schicksal noch freien Willen, weder Weg noch Errungenschaft gibt. Diese tiefgründige Aussage fasst seine Lehren über die Natur der Realität und den Weg zur Selbstverwirklichung zusammen.
Laut Sri Ramana Maharshi impliziert das Konzept der Schöpfung, dass eine separate Einheit etwas ins Leben ruft. Aus der Perspektive der absoluten Wahrheit oder ultimativen Realität gibt es jedoch kein separates Individuum oder Wesen ausser dem Selbst, das ewig und unveränderlich ist. In diesem nicht-dualistischen Verständnis ist alles ein Ausdruck desselben Bewusstseins, und es findet keine tatsächliche Schöpfung oder Zerstörung statt.
Ebenso werden die Vorstellungen von Schicksal und freiem Willen vom Standpunkt der ultimativen Wahrheit aus als illusorisch angesehen. Während Einzelpersonen ein Gefühl der persönlichen Entscheidungsfindung und Entscheidungsfreiheit verspüren können, lehrte Sri Ramana Maharshi, dass alles nach dem göttlichen Willen oder der kosmischen Ordnung geschieht. Dies negiert nicht die persönliche Verantwortung, sondern weist vielmehr auf die Erkenntnis hin, dass das individuelle Ego nicht der letztendliche Handelnde oder Beherrscher von Handlungen ist.
Darüber hinaus betonte Sri Ramana Maharshi, dass es im Bereich der Selbstverwirklichung weder einen bestimmten Weg gibt, dem man folgen muss, noch irgendeinen Erfolg, den man erreichen kann. Er lehrte, dass die wahre Natur des Selbst immer gegenwärtig ist und nicht durch äussere Mittel erworben oder erreicht werden muss. Stattdessen konzentrieren sich seine Lehren auf die Selbsterforschung und die direkte Untersuchung des "Ich" oder des Selbstgefühls, was zur Erkenntnis der wahren Natur eines Menschen führt.
Zusammenfassend unterstreicht Sri Ramana Maharshis tiefgründige Aussage das nicht-dualistische Verständnis der Realität, in dem Konzepte wie Schöpfung, Zerstörung, Schicksal, freier Wille, Wege und Errungenschaften vom Standpunkt der ultimativen Wahrheit aus als illusorisch angesehen werden. Seine Lehren laden Einzelpersonen dazu ein, die Natur des Selbst durch Selbsterforschung zu erforschen, was zur Erkenntnis der eigenen inhärenten Göttlichkeit und der ultimativen Wahrheit der Existenz führt.